Keniareise Februar/März 2019

In Begleitung einer neuen Patin, Moni K. aus Eckernförde ging es im Februar ´19 mit reichlich Spendengepäck aus Köln (Dank an Anett B.!) und Eckernförde und auf einigen Umwegen über Hamburg, Paris, Nairobi, Mombasa, nach Kenia, um unsere beiden „Projekte“ in Diani Beach und Amboseli zu besuchen.

Die Überraschung war groß, als wir unangekündigt in der St. Kevin Ukunda Hill Schule in Diani auftauchten. Ich handhabe das immer so, da ich wissen möchte, wie es an der Schule läuft, wenn Alltag herrscht und sich kein Besuch ankündigt.

Bis auf die Tatsache, dass unsere Managerin an diesem Tag nicht vor Ort war, lief alles in geregelten Bahnen. Die Freude seitens der Kinder war riesengroß. Allerdings haben wir feststellen müssen, dass einige Lehrer, die mit den Gehältern unzufrieden waren, die Schule zu Jahresbeginn verlassen hatten. Es gab seit geraumer Zeit immer wieder Anfragen seitens der Lehrer, ob es unsererseits möglich wäre, die Lehrergehälter anzuheben, mit der Begründung, dass die Lebenshaltungskosten in Kenia gestiegen sind.  Da wir aber mittlerweile neun Lehrer, einen Koch, eine Managerin und seit September auch noch den Hausmeister seitens des Vereins bezahlen, sind uns die Hände gebunden. Ein Anheben der Gehälter wäre nur möglich, wenn wir mindestens 50 neue Paten anwerben könnten, denn die Gehälter werden ausschließlich aus den „Schulgebühren“ der Paten finanziert. In Kenia wird das nicht verstanden und führt daher immer wieder zu Diskussionen, da davon ausgegangen wird, dass uns Unsummen an Geldern zur Verfügung stehen.

Ein Anheben der Patenschaftsbeiträge ist unsererseits ausgeschlossen. Diese Diskrepanz führt leider immer wieder zu Unstimmigkeiten. Der Druck seitens der Schulleitung und dem Schulgründer, Kevin Ongesa, dem Verein gegenüber, ist alles andere als erfreulich, aber für uns nichts Unbekanntes in diesem Land. Geldgier kennt hier keine Grenzen.

Gleich zu Beginn unseres Aufenthaltes kamen die Kinder mit der Bitte auf uns zu, einen gemeinsamen Beachausflug zu organisieren. Gefragt, getan… am darauffolgenden Tag ging es mit knapp 220 Kindern und den Lehrern an den Strand, der Transport in zahlreich angemieteten Tuktuks gestaltete sich reibungslos und durch die Mitwirkung von zwei altbekannten, zuverlässigen „Beachboys“, Kaptain Adam und einem Freund, war auch für das leibliche Wohl gesorgt. Zur Feier des Tages wurden 250 Sodas, 500 Mandazi und 250 Bananen an die Kinder verteilt. Die Freude darüber war groß. An dieser Stelle ein Dank auch an Otto aus Würzburg, der sich an den Kosten dieses Ausflugs mit einer Spende beteiligt hat.

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Im weiteren Verlauf unseres Aufenthaltes haben noch weitere Paten die Schule besucht, Katy R. aus Bad Kleinen und Helga L. mit Ehemann aus Bayern waren zeitgleich mit uns in Kenia. Katy hat eine große Sachspende (Schulhefte, Schulbücher und Schreibmaterial) den Kindern zukommen lassen.

Helga L. kam, wie schon in vielen Jahren zuvor, mit einer riesigen Kleiderspende (80kg) und Geldspenden aus Bayern, die viele notwendige Anschaffungen ermöglicht haben.

Besonders möchte ich an dieser Stelle noch erwähnen, dass die 92-jährige Nonne Sr. Mathilde aus Bayern seit nunmehr drei Jahren unermüdlich Kleider für unsere Mädchen in Kenia näht, die sie Helga L. mitgibt. Die Freude in Kenia über die selbstgenähten „Sonntagskleidchen“ ist jedes Mal einfach entzückend. Im Namen der zahlreichen Mädchen, denen Sie jedes Mal eine große Freude bereiten, herzlichen Dank, Schwester Mathilde!

Insgesamt lief der Schulbetrieb in Ukunda einigermaßen reibungslos, aber so ist das meistens, wenn jemand aus dem Verein vor Ort ist. Probleme tauchen immer erst auf, wenn wir zurück in Deutschland sind, denn es scheint für die Kenianer einfach zu sein, diese nicht von Angesicht zu Angesicht mitzuteilen. So auch in diesem Jahr.

Die Kinder machten aber insgesamt einen guten Eindruck, auch wenn es Ende Februar wieder zu vielen malariabedingten Krankheitsausfällen kam, was dazu geführt hat, dass nicht alle Paten Post ihrer Kinder erhalten haben. Ich bitte dies zu entschuldigen.

Seitens des Vereins konnten einige Schulbücher für die Allgemeinheit angeschafft werden, einige Paten haben für ihre Kinder sowohl eine neue Uniform als auch Bücher gesponsort, somit haben die Kinder auch Zuhause die Möglichkeit zu lernen. Vielen Dank für diese extra Zuwendung!

Zusätzlich konnten wir ca. 80 neue Uniformen an die Schüler ausgeben.

Wir haben auf Wunsch des Lehrers der Klasse 8 einen Drucker für die Schule gekauft. Die Vorbereitungen auf die anstehenden Abschlussexamina in Klasse 8 erfordern immer wieder Tests, ein Drucker erleichtert in diesem Fall die Vervielfältigung der Examenspapiere und reduziert die anfallenden damit Kosten erheblich.

Der Transport der Kinder stellt nach wie vor eine große Herausforderung dar. Auf einem Elternabend im März haben wir diesen Umstand mit allen Anwesenden diskutiert. Die Eltern haben sich bereit erklärt, die Kosten für den Busfahrer, die Versicherung, das Benzin und fällige Reparaturen, zu tragen, vorausgesetzt seitens des Vereins würde ein Van angeschafft. Doch aus Erfahrung wissen wir, dass nur ein ganz geringer Prozentsatz unserer Eltern diesen Absprachen nachkommen würde und man wieder versuchen würde, alle anfallenden Kosten auf den Verein abzuwälzen, um den Transport im Van am Laufen zu halten.  Uns stehen für die Aufrechterhaltung eines geregelten Transportes jedoch keine Gelder zur Verfügung, dies würde langfristig ein großes Problem darstellen. Ein Großteil unserer Eltern ist nicht mal in der Lage, Stifte und Hefte für ihre Kinder vorzuhalten, wie sollen dann die laufenden Kosten für einen Van jemals gedeckt werden? Das sind nicht glaubhafte Versprechungen.

Wir sind in der Mitgliederversammlung des Vereins übereinstimmend zum dem Ergebnis gekommen, keinen Van zu finanzieren. Begründet durch die räumliche Distanz, die es für uns unmöglich macht, das, was uns über den Zustand des Vans, der Zuzahlungen der Eltern, etwaige Reparaturen, zu prüfen. Es würden möglicherweise Kosten auf uns zukommen, denen wir langfristig nicht gewachsen sind und die vielleicht auch nicht den tatsächlichen Kosten entsprechen. Auch die Entscheidung, wer der Halter des Fahrzeugs wäre, würde viele Fragen aufwerfen und den Verein in Probleme bringen.

Wir werden uns bemühen, eine andere Lösung herbeizuführen, die den Transport der Kinder absichert. Bis dahin werden weiterhin Tuktuks angeheuert.

Im weiteren Verlauf unserer Reise haben wir die Dörfer besucht, aus denen unsere Kinder kommen. Familie Ngumbau (17 Kinder insgesamt, davon noch 9 Zuhause mit alleinerziehender Mutter) und Familie Orenge wurden hierbei mit einer Lebensmittelspende, finanziert durch Kurt B. aus Iserlohn, bedacht. Beide Familien haben sich sehr über die Lebensmittel gefreut.

An dieser Stelle, die Kinder der Ngumbau Familie hungern, wenn die Schule geschlossen ist. Die Mutter ist nicht in der Lage, die vielen Kinder zu ernähren, da sie erwerbslos ist. Die Kinder leiden enorm unter dieser besonderen Situation. Der älteste Sohn, Rama, ist mit der Bitte an mich herangetreten, die Mutter von der Nutzung der Familienplanung zu überzeugen, gemeinsam haben wir dann ein Krankenhaus aufgesucht. Aber statt Einsetzen des Hormonimplantats, das vorerst weitere Schwangerschaften verhindern sollte, sind wir ergebnislos nach einigen Stunden ins Dorf zurückgekehrt, leider aber mit dem Wissen, dass die Mutter bereits wieder schwanger war und unser Vorhaben zu spät kam. Das ist ein Teil Kenias, dem wir mit der Bildung unserer Schulkinder zukünftig entgegenwirken möchten. Nur ausreichende Bildung wird eine Veränderung dieser Haltung hervorrufen und Familienplanung zum Bestandteil des alltäglichen Lebens machen. Leider ist ein Großteil unserer Eltern ungebildet, sodass eine Veränderung nur schleppend vorangeht. Aber auf Elternabenden versuchen wir diese Themen immer wieder in unsere Diskussionen mit aufzunehmen. Den Eltern ist mittlerweile schon bewusst, dass nur Bildung den Kindern helfen kann, später mal ein besseres Leben zu führen. Und Bildung kostet Geld und wird dadurch oftmals sehr kinderreichen Familien vorenthalten. Daraus sollten sie lernen, einige tun dies auch, aber noch längst nicht Alle. Aber ein langsamer Prozess ist in Gang gesetzt, es braucht viel Geduld, die wir Europäer oftmals nicht vorweisen können. Wenn wir in Afrika versuchen zu helfen, dann muss uns immer wieder klar sein, dass wir es mit Menschen aus einem völlig anderen Kulturkreis, anderen Regeln und Wertevorstellungen zu tun haben. Es wäre anmaßend zu glauben, wir könnten diese ändern, nur weil wir unterstützend in deren Lebensraum eingreifen. Wir wurden nicht darum gebeten. Uns Helfern muss klar sein, dass wir die Korruption nicht Afrika nicht abschaffen können. Wir akzeptieren das oder wir zerbrechen daran.

Mit den Kindern dieser Dorfgemeinschaft sind wird gemeinsam am Wochenende zum Strand gegangen und haben sie anschließend zum Essen in Mama Tinas „Kantine“ eingeladen. Ein Erlebnis der besonderen Art! Mama Tina ist ein Goldstück! Otto hat dann noch 4 kg Haribo zum Nachtisch gespendet, die gerecht verteilt und genüsslich verschlungen wurden. Ein schöner Tag war´s, die Kinder so ausgelassen und freudig zu sehen, ist immer wieder Bestätigung für uns, mit dem weiterzumachen, was vor vielen Jahren begonnen wurde, auch wenn immer wieder Rückschläge zu verzeichnen sind, die es manchmal schwer machen und einem die Zuversicht rauben.

An einem anderen Wochenende haben wir Familie John besucht, sie haben die 5 Waisen der Schwester der Mutter aufgenommen. Das Ehepaar kümmert sich vorbildlich um diese Kinder.

Ende Februar, nachdem alle Dinge in Ukunda geregelt waren, sind wir dann nach Amboseli aufgebrochen, um die Schule und den Brunnen in Loleepo/Loitokitok zu besuchen und um zu sehen, welche Fortschritte bei dem Bau der geplanten Krankenstation zu sehen sind. Unsere Reisegruppe bestehend aus unserer Managerin, Francisca Masila mit Tochter, Monika K. sowie Helga mit Ehemann. Für Helga ging damit ein lang ersehnter Wunsch in Erfüllung. Dass wir reisen wie Kenianer und nicht allgemein wie Touristen war im vorherein geklärt, führte aber doch zu einigen „Schockerlebnissen“ bei den neuen Mitreisenden, denn so ganz war man sich dann doch nicht im Klaren, was das bedeutet. Aber insgesamt war dies eine Erfahrung der besonderen Art, die sicher nicht so schnell in Vergessenheit gerät. Bei Temperaturen um 40°C kamen wir per Zug in Emali an, von da aus ging es weiter per Toyota Yaris ohne Klimaanlage, mit 7 Personen und reichlich Gepäck, nach Loitokitok, einziger Standort mit Übernachtungsmöglichkeit. Die Fahrt im vollgestopften Kleinwagen ein Erlebnis für sich, mit atemberaubendem Blick auf den freiliegenden, mal nicht wolkenverhangenen Kilimandjaro.

Bilder, die bleiben und zu den schönsten Momenten zählen. Landschaften zogen vorüber, hier und da Zebras, in der Ferne Giraffen, kleine Ortschaften, wechselnde Landschaften, bunte Stoffe, buntes Treiben des Masai. Nach dem Einchecken im Mountain View Guesthouse kam dann die Ernüchterung, für 10€ pro Nacht kann man nicht viel erwarten. Meine armen Mitreisenden, aber wir konnten zumindest mal eine Süßwasserdusche genießen und trockene Luft auf der Haut spüren.

Am nächsten Tag ging es dann mit dem gleichen Transportmittel, mit viel Spendengepäck auf und im Auto, über unwegsames Geländes, nach Loleepo (2,5 Stunden für 35 km). Mehrfach mussten wir im „Busch“ aussteigen, weil das Fahrzeug bedrohlich aufsetzte und wir befürchteten, dass der steinige Untergrund das Fahrzeug komplett ruiniert. Glücklicherweise haben wir jedoch weder Auspuff noch sonstige lockere Teile unterwegs verloren.

Freudig wurden wir, mittlerweile völlig verschwitzt und am ganzen Körper mit rotem Staub bedeckt, da sich die Fenster des Autos nicht komplett schließen ließen, von den Kindern in Loleepo empfangen. Sie streckten uns zum Gruß ihre Köpfe entgegen und erwarteten die übliche Geste, des Handauflegens, als Gruß von uns.

Es folgten weitere, freudige Begrüßungen, dann wurden das Spendengepäck, die Wasch-Seife für die Frauen, der Schulmaterialien und Süßigkeiten verteilt. Staunend und mit viel Begeisterung betrachteten die Masai die neue Kleidung und insbesondere die heißbegehrten Schuhe aus Europa. Auch einige Kleider von Sr. Mathilde wurden an die Mädchen verteilt.

Die Masaifrauen hatten in der Zwischenzeit unser Mittagsessen, bestehend aus Hühnchen, Kartoffeln, Chapati, Bananen, Orangen und Chai zubereitet. Unüblicherweise haben wir dann gemeinsam mit den Ältesten die Mahlzeit zu uns genommen.

Anschließend folgte eine Versammlung mit vielen Reden und Erörterungen, warum sowohl der Brunnen- als auch der Bau der Dispensary zum Erliegen gekommen waren. Wie so oft in Kenia, war die Dorfgemeinschaft völlig unwissend und hatte sich mit den Gegebenheiten stillschweigend abgefunden. Statt kritisch zu hinterfragen und zu ergründen, warum Dinge anders laufen, als ursprünglich vereinbart wurde, geht man lieber in die Kirche und betet. Einige aufrüttelnde Worte meinerseits brachten Licht ins Dunkle und führten dazu, dass die Dorfgemeinschaft sich dazu entschied, den Lehrer, Mark Kisemei, zur neuen Vertrauensperson, zu ernennen, der sich um die Entwicklungen in Sachen Brunnen und Dispensary kümmern soll. Bis zum heutigen Tag klappt das ausgesprochen gut, Marc erwies sich bisher als zuverlässig.

Gemeinsam haben wir dann sowohl den Brunnen als auch den begonnenen Bau der Krankenstation besichtigt. Der Brunnenbauarbeiten wurden vor ein paar Wochen wieder aufgenommen. Mittlerweile ist man auf nasses Gestein gestoßen, bei 140 Fuß, vorherige Bodenproben ergaben bereits bei 90 Fuß Wasser.

Die beiden Arbeiter können aufgrund des Sauerstoffmangels in der Tiefe immer nur kurzweilig Gestein lösen und nach oben befördern.  Mangelnde Informationen, wer die verantwortliche Person für diesen monatelangen Stillstand war, war ein Hauptgrund für diesen extrem verzögerten Bau. Aber nun ist ein Ende abzusehen, Hakuna Matata!  Die Grabungen sind abgeschlossen, der Brunnen wurde letzte Woche verschlossen, wenn der Beton getrocknet ist, können Pumpe etc. fixiert werden. Wir hoffen darauf, dass Ende Mai der Brunnen endgültig feierlich eingeweiht werden kann. Seitens der Masai wurde darum gebeten, den Brunnen mit einer Solarlichtanlage vor der Zerstörung durch Elefanten abzusichern, nachdem der bereits in 2016 fertig gestellte Brunnen vor ein paar Wochen von Elefanten auf der Suche nach Wasser verwüstet wurde. Dazu sollen ein kleines Häuschen und eine Umzäunung gebaut werden. Die Masai würden dann nachts die Brunnen – Anlage ihrerseits bewachen.

Der Bau der Krankenstation wurde ebenfalls wieder aufgenommen, nachdem die Dorfgemeinschaft bei den zuständigen Politikern nachgefragt hat, warum die versprochenen Gelder zurückgehalten wurden. Allerdings behindern derzeit wieder mal schwere Regenfälle einhergehend mit schweren Überflutungen den Transport von Baumaterial.

Am letzten Tag sind wir mit unserem Fahrer und einem Masai (Patrick) aus einer anderen Region (8 Personen im Yaris )noch weiter entlang des Amboseli Nationalparks über 300 km gefahren. Beeindruckende Landschaften am Fuße des Kilimadjaro begleiteten uns auf dem Weg nach Oloilalei, Lenkisem Town, eine Vielzahl von Tieren haben wir zu sehen bekommen und natürlich auch viele Masais, die mit ihren Herden umherzogen, auf der Suche nach Wasser und Grasflächen.

Die Familie von Patrick erwarte uns bereits ungeduldig, allerdings gestaltete sich dieser Besuch als riesige Herausforderung. In Oloilalei sind an diesem Tag hunderte von Rindern zusammengetrieben worden, weil der Veterinär da war, um die Rinder zu impfen. Entsprechend waren abertausende von Fliegen da, die eine Mundatmung schier unmöglich machten und insbesondere an den Masaikindern klebten, die wiederum null Abwehrreaktion zeigten und das krabbeln unzähliger Fliegen an Mund, Nase und Augen tolerierten.

Wir haben diesen Besuch verkürzt, weil die Mitreisenden derart schockiert waren, dass ein längerer Aufenthalt unmöglich gewesen wäre. Aber als wir fahren wollten, hatten wir gefühlt 1000 Fliegen auch in unserem Auto, was den Besuch noch abrundete und meinerseits zu einem nicht aufhörenden Lachanfall führte, sehr zum Verdruss der anderen Mitreisenden. Die Situation war einfach so absurd, das muss man erlebt haben.

Im Anschluss an diese Stippvisite ging es weiter zu einer nahegelegenen Schule, der Oloilalei Primary School, hier wartete bereits die ganze Dorfgemeinschaft auf uns, Tische und Stühle waren unter einem riesigen Akazienbaum aufgebaut. Patrick hatte uns angekündigt, denn wir planen einen neuen Brunnen in einer anderen Region als Loleepo bauen zu lassen, um auch anderen Masai Zugang zu Trinkwasser zu verschaffen.

Eine Familie aus Köln möchte diesen Brunnen finanzieren, das Ehepaar feierte Ende April gemeinsam den 120. Geburtstag, verzichtete auf Geburtstagsgeschenke und bat stattdessen alle geladenen Gäste um eine Spende für einen Brunnen in Kenia! Lieben Dank, Brigitta und Ulf!

Diese Region ist ebenfalls unterversorgt mit Trinkwasser und es erfordert lange Fußmärsche bis zur nächsten Wasserstelle, sodass es Sinn macht, an einer zentralen Stelle, wie dieser Primary School einen Brunnen bauen zu lassen, zumal dann gleichermaßen auch die vielen Schüler versorgt wären.

Auch hier haben zunächst die Ältesten gesprochen, uns herzlich willkommen geheißen und um Unterstützung gebeten.

Ich habe unseren Verein vorgestellt und zur Bedingung gemacht, dass wir nur bereit sind Unterstützung zu leisten, wenn auf die alte Tradition der female Genitalverstümmelung (FGM) in Zukunft verzichtet wird, da Fortschritt und diese alte Tradition nicht miteinander einhergehen können. Zumal es auch in Kenia gesetzlich mittlerweile untersagt ist, die Frauen zu verstümmeln. Unsere Bedingung hat bei den Frauen viel Anklang gefunden und auch die Männer zeigten sich einsichtig.

Wir planen derzeit den Bau des Brunnens, warten noch auf Kalkulationen bezüglich des Preises. Die Bohrung wird sicherlich einfacher sein, da das Gelände in dieser Region weniger steinig als in Loleepo ist. Möglicherweise wird das Team aus Loleepo auch diesen „Brunnen bohren“. Wie immer mahlen die Mühlen langsam, was uns auf eine sich wiederkehrende Geduldsprobe stellt. Das ist eben Afrika.

Nach dieser ereignisreichen Reise kehrten wir erschöpft zurück nach Mombasa, letzte Dinge mussten an der Schule in Ukunda geregelt werden, es gab zum Abschied noch einen Disconachmittag an der Schule, arrangiert von Madame Liberty und deren Tochter. Die Kinder hatten riesigen Spaß und es war wieder mal grandios zu sehen, wieviel Musikalität/Rhythmusgefühl und Groove schon in den Kleinsten steckt. Eine wahre Freude, sie ausgelassen tanzen zu sehen! Ein krönender Abschied!

Ich möchte allen Unterstützern im Namen der Kinder ganz herzlich danken, nur durch sie können all diese Dinge umgesetzt werden. Danke auch, für das Vertrauen in die Arbeit unseres Vereins.

Ina Wolst

Bericht über Besuch der St. Kevin Schule in Ukunda

Ich möchte kurz über unseren Urlaub in Kenia im September 2018 sowie eines Schulbesuches der St. Kevin Schule berichten.

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Im Vorfeld unserer Urlaubsbuchung haben wir viel im Internet über Kenia gelesen, da wir nicht nur in ein Hotel fahren wollten, in dem man abgeschottet ist und nach 2 Wochen von dort aus direkt wieder nach Hause fliegt, sondern etwas über Land und Leute erfahren wollten.

Bei unserer Recherche, bei der auch immer eine mögliche Patenschaft ein Thema war, sind wir auf Ina Wolst und ihr Team gestoßen. Nach kurzen eMail-Kontakt haben wir über Whattsapp tolle Tipps für unseren Urlaub und zusätzlich alle Infos über eine Patenschaft erhalten. Nach kurzer Zeit habe ich mich zur Übernahme der Patenschaft für den kleinen Gilbert Kiteto entschieden, dem ich über Ina einen ersten Brief zukommen lassen konnte, der sehr lieb beantwortet wurde. Highlight unserer Planungen sollte dann natürlich der Urlaub in Kenia sein, bei dem wir die Schule und Gilbert sehr gerne besuchen wollten. Ina regelte alles für uns, so dass wir mit gutem Gefühl und einigen Tipps im Gepäck nach Kenia reisten.

Kurz nach der Ankunft bemerkten wir, dass wir in einer anderen Welt gelandet sind! Kenia ist zum einen traumhaft schön, vor allem die Safari, Land und Tiere sind kaum mit Worten zu beschreiben. Auf der anderen Seite fehlt Kenia fast alles, was wir aus unserem Lebensstandard gewohnt sind. Straßen, Nahrung, Infrastruktur, Bildung, Industrie, Technik, Fenster, massive Häuser, …

Trotz dieser Armut machen die Leute keinen unglücklichen Eindruck und sind von Grund auf freundlich, auch wenn man merkt, dass es viele auf dein Geld abgesehen haben.

Mitte der zweiten Urlaubswoche war es dann soweit, wir wurden mit einem Tuktuk am Hotel von einem Vater eines Schulkindes abgeholt und später wieder nach Hause gefahren. Nach ca. 15 min Fahrt erreichten wir schon die Schule, in der wir sehr herzlich empfangen wurden, auch wenn es leider einige Umstände gab. Die Schulleiterin war an Malaria erkrankt, wodurch die Planungen etwas durchkreuzt wurden, zudem regnete es überraschender Weise recht heftig.

Trotz allem konnten wir uns alles anschauen, und für einige Stunden am Leben in der Schule teilhaben. Die Arbeit die dort geleistet wird ist einfach toll! Unsere mitgebrachten Bananen und Fußbälle stießen auf große Begeisterung bei den Kindern. Zudem waren solch „seltsam aussehende weiße Menschen“ für die Kinder etwas Besonderes. Hier sieht man, wie einfach man Kinder glücklich machen kann und wie gut wir es in unserer westlichen Welt haben! Für die Kinder, die alle ihre eigene Geschichte erzählen könnten, wird hier ein solch wichtiger Beitrag geleistet, denn meiner Meinung nach ist der Weg zur Bildung der einzige Weg zu einem halbwegs guten Leben in Kenia. Diese Bildung wird den Kindern hier in eindrucksvoller Weise geboten, auch wenn die Mittel mit diesen in unseren Schulen nicht zu vergleichen sind.

Bemerkenswert war, wie viel die kleinsten unter ihren in der Baby-Class bereits können. Sie schreiben bereits Sätze, was bei unseren Kindergartenkindern so sicher nicht der Fall ist!

Alles in allem war es ein beeindruckender Tag, der einen zum einen auf den Boden der Tatsachen zurück holt und andererseits zeigt, wie viel man mit so wenig erreichen kann.

Viele Eindrücke sind mit Worten einfach nicht zu beschreiben, man muss einfach vor Ort gewesen sein. An dieser Stelle möchte ich Ina für ihre Arbeit, die Vermittlung und die tollen Tipps, sowie die Möglichkeit eines Besuches ganz ganz herzlich bedanken.

 Viele Grüße

Jonas Mankel

Ausbesserungsarbeiten und Wasseranschluss an der St.Kevin Ukunda Hill Academy vor Schuljahresbeginn 2019

Bevor Anfang Januar das neue Schuljahr für die Schülerinnen und Schüler an der St.Kevin Ukunda Hill Academy beginnt, haben wir mit dringend notwendigen Reparaturarbeiten begonnen. Unsere Managerin vor Ort, Francisca Masila, koordiniert sowohl die Ausbesserungsarbeiten in den Klassenräumen und rund um die Schule als auch den Anschluss von Wasser an das vorhandene Trinkwassersystem außerhalb der Schule.

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Am TAG DER OFFENEN TÜR des Stadtgymnasiums Köln-Porz präsentieren sich die Eine-Welt-AG und Tuko Pamoja Kenya e.V.

Auch in diesem Jahr konnten wir uns wieder über das Engagement der Schülerinnen und Schüler der Eine-Welt-AG am Stadtgymnasium freuen – sie backten im Akkord Waffeln für die Besucher des Tages der offenen Tür. Den Erlös haben sie wieder unserer Schule in Ukunda, Kenia zugedacht.

Wir als Verein durften auch wieder unseren Informations- und Verkaufsstand aufbauen – und erläutern, wofür wir uns engagieren!

Danke an Euch, Silja und Hannah für Eure Unterstützung!

Ein besonderer DANK an Euch Schülerinnen und Schüler der Eine-Welt-AG sowie an Frau Janßen und Frau Peters für Euren tollen Einsatz und die leckeren Waffeln! Vom Erlös von ca 400€ aus dem Waffelverkauf werden wir zum Beginn des Schuljahres im Januar 2019 dringend benötigte Schulbücher und Hefte kaufen!

Briefe, Spendengepäck, Uniformen

Liebe Paten, Mitglieder und Freunde,

Aus persönlichen Gründen berichte ich erst heute über meine Reise im September nach Kenia. Acht Tage Ukunda – gefüllt mit Aktivitäten rund um unsere Schule St. Kevin. Angereist bin ich mit drei großen Koffern, gefüllt mit Spendengepäck (Kleidung und Schuhen) und natürlich den Patenbriefen – den dritten Koffer konnte ich Dank finanzieller Unterstützung durch die Familien Kayser, Schramm und Zehrer hinzubuchen.

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Ich war gespannt, was sich seit meinem letzten Aufenthalt im Februar 2017 an der Schule verändert hatte – ich hatte den Küchenumbau bisher nur auf Fotos gesehen. Aber vor allem neue Gesichter – neue Kinder in der Babyclass, Neuaufnahmen von älteren Kindern dank neuer Paten. Auch neue Lehrer, die mich sehr herzlich begrüßten und stolz die Klassen zeigten. Die Freude der Kinder war unbeschreiblich – die Kleinen begrüßten mich lautstark und überschwenglich, hatten keine Berührungsängste. Die älteren Kinder je nach Charakter cool (die Jungs – im Vorbeigehen ein Handschlag) oder mit verhaltenem Lächeln (die Mädchen – gerade die größeren benehmen sich schon wie junge Damen). Trotz der Veränderungen – alle Kinder eine Klasse weiter als letztes Jahr, mein Patenkind Salim (seit 2010) schon in Klasse 8 kurz vor den Abschlussexamina – habe ich mich gleich wieder zu Hause gefühlt!

Die Fahrt zur Schule mit den drei großen Koffern war spannend – alle wurden neben und hinter mir im Tuktuk verstaut – alles kein Problem, wir sind ja hier in Kenia! In Windeseile packten Madam Liberty (stellvertretende Schulleiterin), Madam Francisca (unsere Managerin und Lehrerin), Madam Rebecca, Madam Evelyn und Madam Unitah (Sekretärin) die Koffer aus und sortierten die Kleidung und Schuhe nach Größen. Von Klein nach Groß wurden die Klassen herbeigerufen und die Kinder bekamen entweder ein Kleidungsstück oder ein Paar Schuhe – wie es passte.

An 33 Kinder konnte ich Briefe ihrer Paten übergeben – die Freude bei den Kindern war groß!

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Dank Extrazuwendung konnten wir für 35 Kinder neue Uniformen anschaffen. Im Vorfeld hatte die Schneiderin fleißig genäht, damit die Uniformen während meines Aufenthaltes übergeben werden konnten. Neue Uniformen sind für alle Kinder dringend nötig; die Pilotenuniform (weißes Hemd mit Schulterlaschen bzw weiße Bluse plus graue Hose bzw Rock und Überziehpulli) wurden vor 2 Jahren für die Kinder angeschafft, die gelbe bzw hellgraue Uniform im Februar 2017. Die Kinder sind herausgewachsen und die Uniformen sind durch das regelmäßige Tragen verschlissen (nicht anders als bei unseren Kindern auch). Vielen Dank an die Paten, die es uns schon jetzt ermöglicht haben, einen Teil der Kinder mit neuen Uniformen auszustatten!

Bei den Achtklässlern wurde die Extrazuwendung einiger Paten für Examensmaterialien wie Stifte oder Geometrieset, oder zur Unterstützung bei den Prüfungsgebühren verwendet. Auch konnten manche Familien mit Lebensmitteln oder Dingen des täglichen Bedarfs wie Waschpulver oder Seife unterstützt werden.

Im für mich neuen Kochbereich (er ist ja schon seit Februar fertiggestellt) können die Köchin und ihr Helfer bequem agieren und haben auch genug Platz für die Essensausgabe durch die neue Durchreiche. Die Kinder kommen klassenweise und stellen sich geduldig in Reihe an – die Geduld oder diesbezügliche Gelassenheit ist für mich nach wie vor faszinierend bei den kenianischen Kindern. Anschließend gehen sie mit ihrem gefüllten Teller in ihren Klassenraum zurück oder setzen sich in den kleinen Essbereich vor der Küche. Das Essen ist nahrhaft und sättigend, aber nicht unbedingt für einen verwöhnten Gaumen. Es gibt wechselweise Reis oder Ugali (Maisbrei) mit Bohnen, Kohl oder Linsen. Auch ich bekam Lunch an langen Tagen – und konnte es mir natürlich nicht nehmen lassen, wie die Kinder mit den Fingern zu essen, was ihnen einen Heidenspaß gemacht hat, weil ich natürlich nicht die Fingerfertigkeit wie sie besitze. Aber tatsächlich habe ich meine Fähigkeit verbessert, aus Ugali kleine Bällchen zu rollen und mit Beilage in den Mund zu befördern, ohne dabei die Finger abzulecken.

Kenianischer Unterricht ist anders – das musste ich auch diesmal wieder feststellen. Während bei uns die 3- bis 6-Jährigen noch im Kindergarten spielen, werden hier die Kinder bereits unterrichtet. Auch in der Babyclass (dem 1. Kindergartenjahr) lernen die Kinder bereits Buchstaben und kurze Wörter. Das wird dann vertieft, bis die Kinder im 3. Kindergartenjahr 4- bis 6-Wortsätze lesen können. Durch ständiges Wiederholen wird das Lesen eingeübt. Dazu geht ein Kind an die Tafel, zeigt mit dem Zeigestock auf das entsprechende Wort und liest vor. Danach wiederholt die Klasse im Chor. Man hört also auf dem Flur vor den Klassen der Kleinen Sätze wie „This is a mug. – The sky is blue. – The parrot can fly.“ (Das ist eine Tasse. – Der Himmel ist blau. – Der Papagei kann fliegen.) und nach jedem Satz die Wiederholung wie ein Sprechgesang. Auch Zahlen und einfache Rechenoperationen (addieren, subtrahieren im Zahlenraum bis 100) lernen die Kindergartenkinder schon – das, was bei uns in der 1. bzw 2. Klasse unterrichtet wird. Unterrichtssprache ist Englisch, was für die Kleinen aus der Babyclass eine große Herausforderung darstellt. Sie sprechen oft nur ihre Stammessprache und Suaheli, und müssen Englisch erst lernen.

Ansonsten unterscheiden sich Unterrichtsfächer und -stoff nicht so sehr von unseren – Mathe, Englisch, Suaheli, Biologie, Erdkunde, Gesellschaftswissenschaft, Religion (christlich und islamisch). Die Kinder lernen diszipliniert, es wird in der Regel leise und konzentriert gearbeitet. An meinem letzten Tag vor Ort wurden bereits Zwischenexamina geschrieben, die Klassen 1 bis 8 in ihren Klassenräumen, die Kindergartenkinder einzeln unter Aufsicht einer Lehrerin.

Klassenfotos von Klasse 2 – 8:

Unser Lehrerteam

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nicht auf dem Bild: Madam Liberty (stellvertretende Schulleiterin), Madam Evelyn (Klasse 1)

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Pause – Draußenzeit

Natürlich waren auch wieder einige Dinge zu erledigen, viele Wege mehrfach, weil immer wieder etwas fehlte.

  • Bank – Geld holen
  • Cybershop – noch Patenbriefe ausdrucken, die per Mail gekommen sind/ Briefumschläge kaufen, Ausweiskopie
  • Lela’s Bookshop – mehrfach für die vielen Bestellungen für die Schüler, Bücher
  • Großhandel – Lebensmittel
  • Markt/ Shops – Becher, Waschpulver/ Seife, diverses
  • Für Quittungen anstehen – hört sich absurd an, aber es ist nicht selbstverständlich, eine Quittung bei einem Kauf zu bekommen – besonders, da diese ja auf „Tuko Pamoja“ ausgestellt werden muss
  • Erkundigungen Schulbus

Zu meinen „Highlights des kenianischen Lebens“ dieses Mal zählt die Odyssee, um den Western Union Geldtransfer auf das Vereinskonto abzuschließen und gleichzeitig Geld für Besorgungen zu erhalten… Für uns in Deutschland kaum vorstellbar, da wir ja an jeder Ecke Geld aus dem Automaten ziehen können. Madam Francisca und ich liefen von der Schule zur nächstgelegenen Bank – die hatte Serverprobleme – kein Geld. Also mit dem Tuktuk in die Stadt – die erste Bank lassen wir direkt aus, da muss man ein Konto haben, wenn man Geld haben möchte. Die nächste Bank – Versuch macht klug – leider muss man auch da ein Konto haben, wie Madam Francisca erfährt. Also wieder vergeblich! Einzige Chance bei der Equity Bank, die mit Western Union arbeitet und bei der man kein Konto haben muss. Großer Nachteil – lange Warteschlangen! Und leider muss jedes Mal eine Kopie vom Ausweis eingereicht werden – also erst noch ein Abstecher in den Cybershop für die Kopie, dann endlich in die Bank. Wir wappnen uns mit Geduld und setzen uns auf die Wartestühle – es ist so voll wie bei uns im Einwohnermeldeamt und dauert genauso lange. Anderthalb Stunden, nachdem wir die Schule verlassen haben, hält Madam Francisca endlich Geld in den Händen – und wir können endlich mit unseren Besorgungen anfangen.

Leider hat sich unser Transportproblem verschärft – seit Frühjahr agieren wir nur noch mit einem Schulvan, da der andere irreparabel verschrottet werden musste. Die restlichen Fahrten mussten durch Transport im Tuktuk abgedeckt werden – teuer und keine Dauerlösung! Die Eltern können den Transportbeitrag, so gering er auch ist, oft nicht bezahlen – manchmal müssen die Kinder dann zu Hause bleiben. Während meines Aufenthaltes war der zweite Schulvan zur Reparatur und ist bis zum Ende auch nicht wieder aufgetaucht. D.h. wir arbeiten an einer anderen Option – langfristig hilft nur ein Schulbus. Die im Sommer angestrebte Lösung, für die größeren Schüler Fahrräder anzuschaffen, stellt sich als suboptimal heraus – die Kinder dürfen den Schulweg seitens der Eltern trotzdem nicht mit dem Fahrrad zurücklegen, die Fahrräder würden schnell kaputt gehen, Gefahr des Diebstahls.

Zum Schluss noch Eindrücke der Lebensbedingungen unserer Kinder und ihrer Familien – ich habe sowohl Papa Orenge und seine Familie als auch Familie Said zu Hause besucht. Papa Orenge und seine Frau arbeiten fleißig an ihrem neuen Heim, das sie mir stolz zeigten. Gesundheitlich geht es ganz gut, Mama Alice war im Sommer gestürzt und hat lange mit ihren Verletzungen zu schaffen gehabt. Papa Orenge ist mit ß-Blockern gut eingestellt, der Bluthochdruck ist kein Problem mehr. Seine Elephantiasis breitet sich leider aus, es ist nun auch das zweite Bein betroffen.

Die drei Said-Jungen Salim, Kassim und Matano leben inzwischen wieder im Busch bei den Großeltern, Vater und Onkel. Dort haben sie eine einfache Hütte gebaut, jedoch sind die Lebensbedingungen für uns unvorstellbar. Aber es ist gut, dass die Jungen wieder bei ihrer Familie sind, es war für sie sehr schwierig, allein im gemieteten Zimmer zurechtzukommen – neben Schule auch Kochen und Wäsche waschen.

Wir investieren in die Zukunft dieser Kinder, und das Land verändert sich auch. Es wird langsam ein Bewusstsein für die Umwelt geschaffen, es fängt damit an, dass es keine Einweg-Plastiktüten mehr gibt. Auf dem Markt und in den Geschäften gibt es nur noch Beutel, die sich wie eine Papiertischdecke anfühlen, stabil sind, in verschiedenen Größen und Farben erhältlich. Auch habe ich tatsächlich Recycling-Behälter gesehen – wie weit das Müll-Trennungs- und –Entsorgungssystem entwickelt ist, kann ich allerdings nicht sagen. Es ist noch ein langer Weg, bis die Menschen begreifen, dass sie ihre Umwelt ruinieren, wenn sie den Müll einfach in den Busch oder hinters Haus oder an den Weg schmeißen oder verbrennen. Auch an unseren Schülern müssen wir noch weitere Erziehungsarbeit leisten, zu selbstverständlich wird alles auch auf dem Schulgelände einfach fallen gelassen und muss mühselig eingesammelt werden.

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Es war wie immer ein schöner Aufenthalt mit unvergesslichen Eindrücken, Erlebnissen und Aufgaben! Danke für Ihre Unterstützung!

Gunhild Lehmann

 

 

 

 

Besuch bei unseren Freunden und Patenkindern in Kenia 13.11. bis 04.12.2018

Mit großer Spannung wurden wir nach 7 Jahren von Familie Kamau und unseren Patenkindern Kelvin und Peter erwartet. Bereits am 2. Tag haben wir uns mit Joseph Kamau und unserem anderen Freund Cosmas Maya getroffen, um die Familienbesuche abzusprechen. Ich beschränke mich dabei auf Familie Kamau, da wir keine Patenschaft für die Söhne von Familie Maya übernommen haben (andere Schule).
Wenige Tage später war es soweit. Nach durchrüttelnder Fahrt mit dem Tuktuk ins Hinterland von Ukunda wurden wir von vielen Kindern empfangen. Natürlich nicht alle von Kamaus, sondern auch Nachbarskinder. Die Wiedersehensfreude war groß. Nach herzlicher Begrüßung haben wir uns alle in die kleine Hütte gequetscht und unsere Mitbringsel übergeben. Schuhe, Sachen und Solartechnik. Statt gefährlicher Petroleumfunzel nun Solar-LED-Licht in der Hütte. Dazu mehrere LED-Lichterketten mit Solarmodulen. Ein enormer Fortschritt, wenn man keinen elektrischen Strom hat. Nun haben die Kinder die Möglichkeit, auch nach Einbruch der zeitigen Dunkelheit zu lesen und zu lernen.

Ein weiteres Treffen haben wir am Strand vereinbart. Einen Familientag am Strandrestaurant Bidi  Badu.

Die Kinder waren begeistert. Ein vom Hotel ausgeliehener Ball trug zum ausgelassenen Toben bei. Nach ausgiebigem Bad im Meer konnten sich Kinder und Erwachsene über ihr Wunschessen hermachen. Nach Essen und Trinken ging der Spaß noch den ganzen Nachmittag weiter. Die leuchtenden Kinderaugen haben uns sehr glücklich gemacht. Und auch die Erwachsenen hatten bei der Verabschiedung feuchte Augen.
Ein paar Tage später Treffen mit Nelly und Joseph Kamau in Ukunda. Wir haben für die Kinder Schreib- und Rechenhefte sowie Lernbücher für den Gebrauch zu Hause gekauft. Dazu Schreibgeräte und Zirkelkästen. Im nächsten Laden dann Schuluniformen und die dazu passenden Socken und Schuhe. Ein erfolgreicher Tag für Kamaus, vor allem für die Kinder.
Dann am vorletzten Tag ein Abschiedsbesuch bei Kamaus. Nachdem aus meinem Smartphone das Lied „Jambo Jambo “ ertönte, haben alle 4 Kinder laut mitgesungen. Sogar der kleine John aus der Kindergartengruppe war textsicher. Das Lied ist wohl die heimliche Nationalhymne.
Der Abschied viel schwer, vielleicht wieder für Jahre.
Wir hatten jedenfalls das Gefühl, das Richtige zu tun. Wir hoffen, dass sich noch viele Paten finden, um weiteren Kindern eine Schulbildung zu ermöglichen und mit dem Sponsoring den Eltern finanzielle Freiräume zu schaffen.
Mit besten Wünschen für Kenia
Ihre Familie
Anneliese und Bernd Hoppe

Wir waren wieder dabei… 12. Afrikatag in Rendsburg

Unter ganz besonderem Blickwinkel die Faszination des afrikanischen Kontinents und die Belange seiner Bewohner, den Menschen hier im Lange näher zu bringen, ist Ziel des Vereins „Auf nach Afrika e.V., der den Afrika-Tag in Rendsburg seit mittlerweile 12 Jahren ausrichtet.

Der Afrikatag Rendsburg ist bunt und vielfältig wie der schwarze Kontinent, zu dem tropische Regenwälder ebenso gehören, wie die Pyramiden in Ägypten, der Kilimandscharo in Tanzania, wie Lebensfreude und Armut, wie Gastfreundschaft und Gewalt, Giraffe und Pinguin.

Unser Verein war am 12. Afrikatag In Rendsburg, am 28.10.2018, mit einem Stand vertreten und hat wunderschönes Kunsthandwerk aus Kenia angeboten und über die Aktivitäten des Vereins berichtet.

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Abschlussparty an der St. Kevin Ukunda Hill School

To all the sponsors and the Tuko Pamoja Kenya e.V.  Association,

I Francisca, the Tuko Pamoja Kenya e.V. manager, humbly take this opportunity to salute you all hoping that you are doing well. We are all fine here.
I hereby write on behalf of the St. Kevin teachers and pupils thanking you for making our school closing party enjoyable by donating some funds for a goat, drinks and fruits. The cooks prepared special food for the kids (pilau) which they don’t eat during the school term. It was such a colourful day and all the kids enjoyed to the fullest.
Beside the special food , we also had music where the kids danced and exploited their dancing talents. It was really a day to be remembered .
Thanks once again for such kindness.
Best regards, Francy