Habari Njema Hope Academy im Januar 2016

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Zu Schuljahresbeginn 2016 sind leider wieder ca. 25 Kinder nicht an die Schule zurückgekehrt, sicherlich zum Teil aus familiären Gründen, aber auch, weil die Schuldirektorin, Esther Ndemwa, zum wiederholten Male die Schulgebühren angehoben hat, sodass für einige Familien der Zuzahlbetrag zu den Patengeldern einfach zu hoch geworden ist. Im Anhang kann man einsehen, wie hoch die Gebühren in diesem Jahr pro Term (4 Monate) sind, diese Änderungen erfolgen ohne Rücksprache, wir haben leider keinerlei Einfluss auf diese Entwicklungen:

Schulgebühren Kindergarten bis Klasse 3

Schulgebühren Klasse 4-6

Schulgebühren Klasse 7-8

Die 140€ Patenschaften decken 50€ für Essen pro Kind/Jahr und 90€ anteilig Schulgebühren pro Kind/Jahr ab, das sind pro Term für ein Kind umgerechnet 3200 Ksh für Schulgebühren. 

Für Essen stehen 2016 pro Term 1500€ für alle Kinder der Schule zur Verfügung. Die medizinische Versorgung durch Dr. Mwakoma ist bis September 2016 gesichert. Im Januar wurden wieder alle Kinder untersucht, bei Bedarf behandelt, entwurmt und der Medikamentenbestand wurde großzügig aufgestockt.

Freie Spendengelder haben es uns ermöglicht, für alle Kinder, (170) T-shirts mit Print zu spendieren. Die Kinder waren so happy. Außerdem hatten wir wieder einige Geschenke/Gelder von den Paten mit im Gepäck sowie viel Second Hand Kleidung, über die sich  die Kinder  riesig gefreut haben. Für einige Kinder konnten  wir neue Uniformen schneidern lassen und haben Bücher, Schuhe etc. gekauft. Ganz nach persönlichem Bedarf.

Durch die Patenschaften kann der Verein mittlerweile sieben Lehrern die Gehälter finanzieren und aktuell (ab Februar 2016) auch die staatliche Abgabe für Krankenversicherung (NHIF) bezahlen, die sich -wie hierzulande- nach der Höhe des Gehaltes richtet.

Wir sind sehr glücklich darüber, dass 2016 so viele Paten vorhanden sind, die die Kinder unterstützen und dies möglich machen. Die Lehrer sind dankbar über diese Fortschritte.

Von der Direktorin und dem BOG wird diese Entwicklung allerdings nicht so positiv aufgenommen, da unser Verein sich weiterhin weigert, die Gelder auf ein Schulkonto einzuzahlen. Wir sind rechtlich, nach Rücksprache mit Politikern und einer Rechtsanwältin, auch nicht dazu verpflichtet. Als „Donor“ dürfen wir selbst entscheiden, wer die Gelder verwaltet.  Aus gutem Grund werden wir auch weiterhin darauf bestehen, die Zahlungen entweder selbst vorzunehmen, wenn wir vor Ort sind oder unsere Vertrauensperson vor Ort damit zu betrauen. Es handelt sich hier um Spenden, deren Verbleib wir sorgfältig überprüfen müssen und die ausschließlich als Essensgelder oder adäquate Lehrergehälter verwendet werden dürfen. Der Druck, der ausgeübt wird, um diese Gelder auszuhändigen wird zunehmend größer und macht eine Zusammenarbeit fast unmöglich. Es wurde mehrfach um ein einvernehmliches Treffen seitens unseres Vereins gebeten, Ort und Zeit waren festgelegt, doch die Mitglieder des BOG (Board of  Government ) sind zum wiederholten Male nicht erschienen. Im Nachgang folgten dann aber haltlose Anschuldigungen und Drohungen, neuerdings sogar mit Polizei/Gericht/Botschaft.

Die Familien dieser Schule kennen diese Hintergründe nicht. Sie sind dankbar für die Hilfe, die Ihnen entgegen gebracht wird. Die Kinder machen insgesamt gute Fortschritte, das Lehrerteam hat sich bis auf einzelne Ausnahmen zu einem homogenen Team zusammengefunden.

Aus unserer Sicht hat sich in den vergangenen Jahren soviel positiv verändert. Unser Ziel war es, Kindern aus armen Bevölkerungsschichten Zugang zu Bildung zu ermöglichen, damit auch zu verhindern, dass Mädchen früh verheiratet werden oder in der Prostitution enden. Jungen sollten nicht bettelnd als Beachboys enden, sondern Bildung als Sprungbrett für eine bessere Zukunft nutzen. Ich denke, dieses Ziel haben wir nicht aus den Augen verloren. Der Übergang auf einen Secondary School (Gymnasium) ist auch in diesem Jahr fast allen Schülern der 8. Klasse gelungen. Dies ist ein großer Erfolg, auch wenn die diesjährigen Abschlussergebnisse längst nicht die Erwartungen der Lehrer und Schüler erfüllt haben.

Es folgen Bilder aus dem Schulalltag der Kindern, die einfach für sich sprechen und motivieren weiterzumachen, diese Kinder lassen einen nichts mehr los…

Die Klassen

Die Schüleranzahl ist im Februar wieder auf 169 Kinder angestiegen.

Erstes Update nach vier ereignisreichen Wochen in Kenia

K640_IMG_6349Zeitungsartikel SponsorenlaufDank des im Juni 2015 stattgefundenen Spendenlaufs der Schülerinnen und Schüler des Stadtgymnasiums Köln/ Porz konnte im Oktober 2015 mit dem Bau eines Brunnens am Fuße des Kilimanjaro, nur unweit zur tansanischen Grenze, im County Kajiado, in Loleepo begonnen werden. In dieser abgelegenen Region lebt der Stamm der Masai.

Auf den nachfolgenden Fotos sieht man den unwegsamen Gang der Frauen und Mädchen zum nächsten Fluß, der während der nächsten Dürreperiode ausgetrocknet sein wird. Dann müssen stattdessen Wasserlöcher aufgesucht werden, die gleichfalls Menschen und Tieren dienen.

Ursprünglich war ein Brunnen in Samburu geplant, doch aufgrund der hohen Kosten, die sich aus der zu erwartenden Bohrtiefe ergaben, konnte das Projekt nicht realisiert werden. Allerdings wurde uns im Nachhinein mitgeteilt, dass die Region seitens des Districts Gelder bewilligt bekommen hat, sodass in dieser Region in Samburu dann doch ein Brunnen gebohrt werden konnte, worüber wir sehr glücklich sind.

Im oben stehenden Zeitungsartikel des Kölner Stadtanzeigers sind die Angaben also nicht ganz korrekt.

Aber auch hier in Kajiado haben wir eine Region gewählt, in der in Dürrezeiten extremer Wassermangel herrscht. Frauen und Kinder müssen teilweise zu Fuß bis zu 40 km pro Tag zurücklegen, um aus verunreinigten Wasserlöchern oder einem Fluß Wasser zum Trinken, Waschen, Kochen zu schöpfen. Dies führt insbesondere für die Mädchen dazu, dass sie keine Schule besuchen können, da ihre Aufgabe darin besteht, die Mütter beim Wasserschleppen zu unterstützen.

Beginn des Brunnenbaus im Oktober 2015:

Die offizielle Einweihungsfeier hat am 9. Januar 2016 im Beisein von Hunderten von Masai stattgefunden, ein unbeschreibliches, unvergessliches Erlebnis. Hierfür Worte zu finden, die das wiedergeben, was an diesem Tag passiert ist… nicht einfach. Nur soviel: Es war UNBESCHREIBLICH!!! Eine 16-stündige Anfahrt im Überlandbus/PKW bis Loitokitok ging den Feierlichkeiten voraus, dann eine anschließende Fahrt in die Wildnis, im überladenen Probox, zigmal auf der ca. 35 km langen Strecke stecken geblieben, aussteigen, den Wagen anschieben, hoffen, dass keine Elefanten kommen, ganz zu schweigen von anderen Wildtieren, Natur einfach pur und unberührt, keine Plastiktüten vom Winde verweht, nur Tiergeräusche, frische Luft und der unbeschreibliche Blick auf den höchsten Berg Afrikas, dessen Kuppe kaum noch von Schnee bedeckt ist, die farbenfroh gekleideten Menschen, die noch nie einen Weißen zuvor zu Gesicht bekommen hatten, die gar nicht wissen, wo Europa überhaupt ist, das war ein 5***** Erlebnis der ganz besonderen Art. Nachts zurück im mittlerweile reparierten Probox 🙂 mit 8 Personen und 2 Ziegen im Nacken… weiterer Transfer nach Emali mit 12 Personen im Toyota Yaris. Das will man sich nicht vorstellen und trotzdem, wenn man ein so risikoreiches Abenteuer ohne größere Blessuren „überlebt“ hat, kann man nur mit einem zufriedenen Schmunzeln auf das Erlebte zurückblicken und sagen: „Hakuna Matata“… alles wird gut, das zumindest musste ich mir von den Mitinsassen der überfüllten Autos sagen lasssen :-)! Und so war´s dann ja auch!

Eindrücke, die einem niemand mehr nehmen kann, die bleiben, ….alles so ursprünglich, weit weg von unserer hektischen Welt und Gesellschaft. Hier geht es noch um wirklich existentielle Probleme. Der Zugang zu Wasser ist eigentlich ein Menschenrecht, doch in weiten Teilen Afrikas purer Luxus und längst nicht allen Menschen zugänglich.

Umso mehr freut es mich, dass die Schülerinnen und Schüler des Stadtgymnasiums Köln/Porz mit dem Spendenlauf diesen Brunnen haben wahr werden lassen. Ein ganz besonderer Dank an die „Eine Welt Gruppe“ unter der Leitung von Frau Immhoff und Frau Schultze, die den Lauf beworben und organisiert haben. Hier ein paar Eindrücke von der Einweihungsfeier (ein Video folgt hoffentlich in Kürze!):

Es wurde gesungen, getanzt, viele Reden gehalten. Sprich es wurde im großen Stil gefeiert, ich wurde mit Masai Schmuck dekoriert und durfte den Brunnen offiziell stellvertretend für das Stadtgymnasium Köln/Porz einweihen. Politiker des Counties waren anwesend, der  Community Leader Nkabani Ole Nkirrandu, der Area Chief Osiati Le Martine, der Pastor Joshua Meeli sowie die Community Ältesten Noah Ole Rapaito und Kikon Olole Bene.

Abschließend möchte ich all denen danken, die an der Umsetzung dieses Projektes vor Ort beteiligt waren, D. Bikambo als Construktor, F. Mbinya als Supervisor und allen fleißigen Arbeitern vor Ort.

Mit diesem Projekt möchte unser Verein ein Zeichen setzen.

Unser Ziel ist es, insbesondere Kindern und Jugendlichen in dem Entwicklungsland Kenia eine Chance auf Bildung zu geben. Oftmals lassen eben auch die besonderen Lebensumstände, wie in diesem Fall, es nicht zu, dass Kinder die Schule besuchen, weil sie zu Arbeiten herangezogen werden.

An dieser Stelle wollen wir weiterhin ansetzen und helfen. „Gemeinsam für Kenia“ – „TUKO PAMOJA KENYA e.V.

Vielleicht können wir andernorts ebenfalls nochmal einen Brunnen bauen?

Der Kindergarten in Loleepo muss dringend ausgebaut werden, ein Betonfußboden wäre wünschenwert, Stühle und Tische für Kinder fehlen, ein zusätzlicher Klassenraum für die Vorschüler ist in Planung.

Wer Interesse hat, diese neuen Projekte zu unterstützen… jede Spende ist willkommen und wird zu 100% für den jeweilig angegeben Verwendungszweck ausgegeben.

Neuigkeiten aus der Habari Njema Hope School/Ukunda folgen in Kürze!